KAB Betriebsbesichtigung bei BHS

Das Sommerwetter meinte es gut mit uns, als wir – eine Gruppe der KAB – aufbrachen, einen Betrieb zu besichtigen, der heute einen Spitzenplatz in der weltweiten Wellpappenerzeugung einnimmt: die BHS-Corrugated in Weiherhammer.

Gegründet wurde das Werk bereits 1717 als Eisenwerk zur Herstellung von Bomben und Haubitzgranaten für das kaiserliche Zeughaus in Wien. Um das Roheisen direkt zu Schmiedeeisen verarbeiten zu können, wurde 1719 mit der Errichtung des Hammerwerks begonnen, das letztlich der Ortschaft seinen Namen gab: Weiherhammer.

Immer mehr Produkte wurden hergestellt und schließlich wird 1927 die Firma BHS (Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG) gegründet mit München als Sitz der Hauptverwaltung. Die Spannbreite der Produkte wächst immer mehr bis 1960, dem Entstehungsjahr der BHS, wie sie heute noch aufgestellt ist. Da nämlich schlägt der Vertriebsleiter Paul Engel vor, in die Entwicklung und Konstruktion von Maschinen für die Wellpappenerzeugung zu investieren.

Diese Sparte nimmt einen immer größer werdenden Anteil des Gesamtumsatzes ein, bis letztlich 1993 der ausgegliederte Wellpappenbetrieb an die neuen Eigentümer Paul Engel und Edmund Bradatsch übergeht. Zu der Zeit gab es 330 MitarbeiterInnen, heute sind es global 3200, etwa 900 in Weiherhammer. Es ist eines der modernsten Werke weltweit, das sich immer um die Verbesserung der Produktionseffizienz bemüht. So wurde die Herstellungszeit einer Anlage von 8 Tagen auf 8 Stunden optimiert.

Wir konnten ein ruhiges und konzentriertes Arbeitsklima erleben, bei dem auf 24.000 m²  Produktionsfläche alle Herstellungsschritte ineinanderfließen. Der Firma ist es wichtig, dem jeweiligen Kunden ein passgenaues Produkt zu liefern – ob eine 2-lagige Pappe für eine Hamburgerschachtel oder eine viellagige robuste Verpackung etwa für eine Waschmaschine: die Anlagen werden perfekt dafür ausgerichtet.

Am Ende der Führung bedankte sich Frau Weigert bei den drei Auszubildenden, die uns durch das Werk begleitet hatten. Nach so vielen interessanten Eindrücken in der neuen Arbeitswelt gab es noch einen gemütlichen Ausklang am Golfplatz Schwanhof. Gestärkt mit Getränken, Kuchen und Eis traten wir dann die Heimreise an.

Martina Neubauer