Palmsonntag
Auch in diesem Jahr hat die Pfarrei Dürnsricht – Wolfring -Högling die Heilige Woche sehr feierlich begonnen. Die Gemeinde versammelte sich in Sankt Ulrich, um in Prozessionsordnung dann zur Albertus-Magnus-Kirche zu ziehen. So wie damals Jesus mit Palmzweigen in die Stadt Jerusalem einzog, taten es die Gläubigen des Jahres 2025. Natürlich durften auch die Kommunionkinder nicht fehlen; sie alle waren ausgestattet mit selbst gebastelten Palmbuschen. Die Jugendblaskapelle gab den Schritt vor;
Pfarrer Praun kam in seiner Predigt auf die Doppeldeutigkeit dieses Tages zu sprechen: Heute heißt es noch „Hosanna“, bald werden dieselben Leute lauthals „Kreuzige ihn!“ rufen. Mag sich aus die Welt mit ihrer gesamten Bosheit an ihm abreagieren, – das alles wird an den wahren Machtverhältnissen nichts ändern. „Die nächsten Tage werden es zeigen.“
Wie immer am Palmsonntag gab es nach der Messe das Fastenessen. Der Erlös wird einem guten Zweck zugeführt.
Auf ihrem Weg zur Erstkommunion erhielten die Kommunionkinder ein Umhängekreuz ausgeteilt, und konnten sich die Liturgischen Gewänder in der Sakristei abholen.
Gründonnerstag
Endgültig allen Glanz verliert die Feier in der Kirche am Gründonnerstag: Mit dem Gloria werden alle Glocken zur Seite geschafft, das Orgelspiel verstummt, und nach der Abendmahlsfeier wird der Altar entblößt, indem jeglicher Schmuck wie Blumen oder die Altardecke weggeschafft werden. Jesus hat seinen Weg in das Leid angetreten. Heilsgeschichtlich bedeutet es den Wandel vom Alten zum Neuen Testament. Aus dem blutigen Opfer wird das unblutige. Das Kreuzesopfer ist Höhepunkt und Abschluss des Alten Bundes. Und so weist der Priester immer wieder auf dieses „Geheimnis des Glaubens hin“.
Darüber nachzudenken und sich darin zu vertiefen waren alle aufgerufen zur Betstunde in St. Ulrich, dem Urgestein des Glaubens in Dürnsricht. Eingeteilt in Gruppen, lösten sich die Pfarrbürger ab im „Gebet durch die Nacht“.
Auch in Högling fand parallel die Gebetsstunde statt.
Karfreitag
Eigens für den Karfreitag haben die Ministranten länger als eine Stunde geprobt. Dann beherrschten sie die einzelnen Teile der Karfreitagsliturgie: Wortgottesdienst – Kreuzverehrung – Kommunionempfang. An diesem Tag versammeln sich die Gläubigen um 15 Uhr in der Kirche, das ist die Sterbestunde des Herrn.
„Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt!“ – so lautet der Liedruf des Priesters, und alle antworten: „Kommt, lasset uns anbeten!“
Auch die Leidensgeschichte gehört zum Karfreitag, genommen aus dem Johannes-Evangelium. „Es ist eigentlich ein langer Weg, voll von Gemeinheiten, Unrecht, Grausamkeit und Gefühlskälte,“ betonte Pfarrer Praun in seiner Predigt. „Und achten Sie auch auf die jeweilige Vorgeschichte: Nehmen sie die Erkenntnis mit nach Hause, dass sich die Sünde besonders dann leicht einschleicht, wenn vorher eine Verwirrung eingetreten ist. Deshalb heißt es auch der Heiligen Messe: Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde.“
Ostern
Die Osternacht appeliert an die Tiefen in der Gefühlswelt eines Menschen, indem sie den Weg nachvollzieht aus dem Dunkel ins Licht. Erst im Laufe dieser Morgenfeier wird es hell; so soll es auch in der Tiefe der Seele sein: Als Erlöste treten wir schrittweise ein in das Licht der Ewigkeit. Wenn der Liedruf „Lumen Christi“ erschallt, dann nehmen es die Gläubigen dankbar entgegen: „Deo gratias“ – Gott sei es verdankt und ihm sei gedankt. In seiner Predigt zitierte Pfarrer Praun aus dem Römerbrief: „Wie Christus von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben.“ Dieses Osterlicht wird weitergegeben von einer Person zur nächsten, und von einer Generation zur anderen.
Die Osternacht wird von allen drei Orten der Pfarrei gemeinsam gefeiert. Denn sie gehören ja auch zusammen. Dennoch hat jede Kirche ihre eigene Osterkerze – Einheit in Vielfalt.
Text: Pfarrer Georg Praun
Bilder: Florian Schießl
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